a showbusiness nightmare
Unsere No-Show No-Sprecherin Nina Hagen sagt, als sie nach Autogrammen gefragt wird: “Ach ne… Was würde Jesus tun? Der würde sagen, Personenkult ist scheiße. Warum wollt ihr denn, dass ich euch da raufschreibe? Ich kann euch was schönes sagen. Ich bin jetzt im Studio und in einem Monat kommt meine neue Schallplatte raus, in deutscher Sprache. Is doch viel mehr wert als wenn ich jetzt schreibe. Ne, ich hab so was gar nicht gern, ich bin total … total baff, dass wir jetzt schreiben lernen wollen… ne schreiben kann ich nicht, ich bin Klaustrophobiker. .. So (küsst die Autogrammkarte).”
(https://www.youtube.com/watch?v=Rg72muwomhs)
Aber dann wurde doch alles zum Spektakel: Stars überall, reines Image. Nun heißt es: “Performe!”
Wenn Arbeit Virtuosität ist – und wenn Virtuosität plötzlich nur mehr Lohnarbeit ist, macht sie keinen Spaß mehr. Wenn alle Performer sind, will keiner mehr Performer sein: Wo bleibt da die Distinktionsleistung? Statt Hitparaden und Personenkult ist die Zeit des auf persönliche Wünsche zugeschnittenen Individualkonsums gekommen. Doch die Inszenierung der eigenen Persönlichkeit als etwas Besonderes – etwa im Web – hat eigentlich zum Ziel, sich als normal darzustellen: Jeder ist heutzutage begabt, kreativ, bringt Leistung und erlebt wahnsinnig viel – siehe etwa http://www.kinspiracy.com.
Die größte Bedrohung ist Zeitverschwendung.
Das schlimmste Übel ist die Verweigerung.